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Wissenswertes zum Laurentiushof

"Ihr wöred no mal um Härdöpfel bettle..."

... so und ähnlich waren die Kommentare und Ratschläge von verschiedenen einheimischen Mitbürgern und Berufskollegen, als im Jahre 1955 der Riedheimer Landwirt Josef Maier, genannt "Buresepp" und seine Frau Berta sich mit dem Gedanken befassten, zusammen mit der Badischen Landsiedlung eine Aussiedlungsstelle zu schaffen. Die in Riedheim betriebenen landwirtschaftlichen Gebäude entsprachen in keiner Weise den Anforderungen, welche die Neustrukturierung der Landwirtschaft zum damaligen Zeitpunkt forderten.

Es war vor allem der Standort des geplanten Siedlungshofes am Höhenrücken des Härdle, der von verschiedenen Freunden als absolut ungeeignet für die landwirtschaftliche Nutzung angesehen wurde. Trotz aller Bedenken haben sich die Beiden entschlossen, zusammen mit Sohn Manfred im Jahre 1956 den Siedlungshof zu bauen und zu betreiben.

Im Jahre 1961 garantierte Manfred Maier durch die Hochzeit mit seiner Frau Rösle den Fortbestand des Hofes. Mit der Taufe des ersten Sohnes Thomas wurde der Hof dann unter Bezugnahme auf den Riedheimer Kirchenpatron von "Siedlungshof 1" in "Laurentiushof" umbenannt. Während die junge Familie in den Folgejahren auf vier Kinder anwuchs, übernahm Manfred Maier im Jahre 1963, als die Eltern die Altersgrenze erreichten, den landwirtschaftlichen Betrieb.

Neben der üblichen Arbeit auf dem Bauernhof wurde als zusätzliche Einnahmequelle "Ferien auf dem Bauernhof" angeboten. Als in den Neunziger Jahren die Rentabilität der Landwirtschaft immer schwieriger wurde, suchte man nach einem weiteren Standbein für die Existenzsicherung. Die Eheleute erkannten, dass sich die landschaftliche schöne Lage anbieten würde, um ein Ausflugslokal zu schaffen. Es waren verschiedene genehmigungsrechtliche Hürden zu überwinden, welche aber von den zuständigen Behörden wohlwollend unterstützt wurden. Endlich waren im Jahr 1996 die Voraussetzungen für die Eröffnung des "Laurentiusstüble" geschaffen.

Das Laurentiusstüble entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt. Im Januar 2007 übernahm mit Birgit Maier die dritte Generation den nunmehr hauptsächlich gastronomischen Betrieb, weiterhin unterstützt von Mutter Rösle, die im Hintergrund zuverlässig für Backwaren und Kartoffelsalat sorgt. In den Folgejahren wurde das Angebot kontinuierlich ausgebaut und umfasst heute neben der großen Terrasse zwei Gasträume mit ca. 100 Sitzplätzen, zwei Ferienwohnungen sowie verschiedene Ferienzimmer.

Laurentiustränen

Zu keiner Zeit im Jahr lassen sich so viele Sternschnuppen beobachten, wie Mitte August. Der Meteoritenschauer, der im Sternbild Perseus auftritt, wird auch Perseiden genannt. Da das Erscheinen der Perseiden mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, werden sie im Volksmund auch Laurentius-Tränen oder Tränen des Laurentius genannt.

Wenn die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Bahn des Kometen Swift-Tuttle durchquert, fällt eine große Menge von Trümmerstücken des Kometen in die Erdatmosphäre und verglüht. Bis zu 100 feurige Tränen pro Stunde haben Astronomen Mitte August schon beobachtet, hauptsächlich zwischen 23 und 5 Uhr. Die manchmal auch zentimeterkleinen Gesteinsbrocken treten in die Erdatmosphäre ein und verglühen durch die Reibungshitze. Die sie umgebende Luft wird entlang der Flugbahn ebenfalls stark aufgeheizt und zum Leuchten angeregt.

Der Begriff „Laurentius-Tränen“ leitet sich vom in Spanien geborenen Märtyrer Laurentius her, der am 10. August des Jahres 258 in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert worden sein soll. Dabei soll der Heilige einerseits Tränen über die Sünden seiner Mitmenschen vergossen haben. Andererseits aber berichtet die Legende von einem unter Qualen lachenden Märtyrer. Er soll dem Henker befohlen haben, ihn auf dem Feuer zu wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar. Seitdem gilt Laurentius als Nothelfer für Brandverletzte und an Fieber Leidende sowie als Patron der Feuerwehrleute, Köche, Bäcker, Glasbläser und Kohlenbrenner. Außerdem soll er vor den Qualen des Fegefeuers bewahren.

Der „Laurentius-Tag“ erhielt darüber hinaus eine wichtige Bedeutung im Brauchtum und bei Wetterregeln:
„Laurentius im Sonnenschein, wird der Herbst gesegnet sein“,
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